Werkbahnen im Raum
Aachen
- Eschweiler -
52249 Eschweiler: F.A. Neumann GmbH & Co KG, Stich 2
"Einst, 1849, als Kupferschmiede gegründet, haben wir die Entwicklung des Behälter- und Apparatebaus mitgeschrieben. So gehört die Kooperation mit verschiedenen Instituten der RWTH Aachen bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts zu unserer Geschichte." wird in Kurzform die Firma F.A. Neumann auf deren Internetseite beschrieben.
Die Wurzeln der Firma liegen in
Aachen, wo der aus einer Kupferschlägerfamilie stammende Friedrich A. Neumann
1849 in der Kleinmarschierstraße ein Kupferschmiedegeschäft gründete.
Die Firma expandierte und bereits 1871 wurde ein zweiter Betrieb in der
Turmstraße in Aachen eröffnet. 1887 erwirbt F.A. Neumann in Eschweiler die
Anlagen und das Gelände des 1876 geschlossenen Puddel- und Walzwerkes der
Fa. Hoesch, die ihre Produktion nach Dortmund verlagert hatte. Bis 1898 war der
Umzug aus Aachen abgeschlossen.
Mit der Übernahme von Patenten
Prof. Otto Intzes von der RWTH Aachen wird die Firma führend im
Wasserhochbehälterbau. (Intzetürme)
Neben dem Bau von stählernen
Wassertürmen und Gasbehältern stellte der Kesselbau und Krananlagenbau das
Hauptgeschäft dar. 1950 fertigte F.A. Neumann den ersten geschweißten Kugelbehälter
in Deutschland.
Die Firma ist auch heute noch im Apparate-, Behälter- und Stahlbau tätig. Zur Produktpalette gehören neben Gasbehältern, Kugelbehältern, Wasserhochbehältern und Kaltlagertanks auch Kolonnen, Reaktoren und Wärmetauscher.
Bis 1991 existierte ein Anschlussgleis am Eschweiler Hauptbahnhof, das in den letzten Jahren jedoch kaum noch genutzt wurde.
Bis zum Juli 2014 war noch eine Werklok (KHD 58227) vorhanden. Diese diente zum werksinternen Verschub von schweren Stahlteilen und Rohbaukesseln auf Flachwagen. Die Lok wurd eingesetzt um große Behälter aus der Fertigung in die Sandstrahlerei zu fahren. Dazu zog sie die beladenen kleinen Flachwagen aus der großen Werkshalle, überquerte die davor liegende Drehscheibe und setzte dahinter auf einem Stumpfgleis um. Anschließend wurden die großformatigen Werkstücke in eine kleine Nebenhalle geschoben, wo sie dann gesandstrahlt wurden. Zurückgebracht wurden sie umgekehrter Reihenfolge. Die Lok war in der Regel in der Halle untergebracht, musste aber gelegentlich ins Freie ausweichen, wenn gerade ein Kessel o.ä. in der Halle abgeladen und weiterbearbeitet wurde.
Die Werkbahngeschichte der Firma F.A. Neumann wurde am 24.07.2014 mit dem Abtransport der Werklok Deutz 58227/1967 in das belgische Hombourg beendet. Die Lok wurde vom Eisenbahnverein Chemin des fer de 3 frontières übernommen.
Bez | Herst.- Nr. | Bauj | Typ | Art | Bemerkungen |
KHD 7509 | 1927 | ML216R | B-dm | Rangierbock 07.03.1927 geliefert an Fa. Neumann, Eschweiler -> 11/1935 zurückgeliefert an KHD -> 11/1935 an Fa. B. Holländer Söhne, Stolberg |
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KHD 14655 | 1935 | OME117R | B-dm | am 30.10.1935 geliefert an J.C. Neumann, Eisenkonstruktionen, Eschweiler ->19xx Fa. Hobraeck, Neuwied ->19xx Autohandel Schäfer, Brohl (Denkmal) -> 1984 Autoverwertung Lenzen, Köln -> 1985 Fa. Neudeck, Biberach/Riß -> Technik Museum Profil, Mittelbiberach "No.1", 06.2003 vh |
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KHD 36853 | 1940 | OMZ117R | B-dm | geliefert am 03.09.1940 an J.C. Neumann, Eschweiler ->19xx F.A. Neumann, Eschweiler -> ca. 1982 Eisenverwertung Fritz Thomas KG, Stolberg, 06.2001 a vh ca 2002 verschrottet lt. Herrn Thomas (Firmeninhaber) |
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Ruhrt | 19xx | B-d | Daten unbekannt | ||
KHD 58227 | 1967 | KS55B | B-dh | 11.10.1967 geliefert an Schwelmer Eisenwerk Müller & Co, Schwelm -> 1980 Westdeutscher Bahn- & Baubedarf WBB (Händler), Hattingen 1980 über WBB an Fa. Neumann, Eschweiler 24.07.2014 => Chemin des fer de 3 frontières (CF3F), Hombourg [B] |
Die Deutz 58227 aus 1967 dürfte eine der letzten KS 55 B gewesen sein,
die KHD noch gebaut hat.
Am 02.06.2007 konnte ich die Lok auf der firmeneigenen Drehscheibe
fotografieren.
Seit dem 24.07.2014 ist die Lok im belgischen Hombourg zu Hause. Dort traf ich sie am 02.09.2015.
Weniger Glück hatte die KHD 36853, auch eine ehemalige Neumann. Sie landete Anfang der 80er Jahre bei der Firma Schrott Thomas in Stolberg und wurde Jahre später verschrottet.