Die Bergbaulokomotiven im Aachener
Revier
Die Grube Carl Alexander in Baesweiler wurde durch die Stahlunternehmen
Röchling und der Société des Aciéries de Longwy errichtet, um Steinkohle
zu fördern. 1908 wurde mit den Abteufarbeiten begonnen. Unterbrochen
durch den 1. Weltkrieg und die Nachkriegsschwierigkeiten konnte die
Förderung jedoch erst 1921 aufgenommen werden. Weitere 4 Jahre später
wurde die Grube durch eine Stichstrecke von Baesweiler nach Merkstein an
das Eisenbahnnetz angebunden. 1936 entstand auf dem Gelände eine kleine
Kokerei. Nach dem 2. Weltkrieg stieg die Société des Aciéries de Longwy
aus der Gemeinschaftsproduktion aus. Röchling war nun alleiniger
Besitzer der Grube. Mit der Kohlenkrise Ende der 50er Jahre wollte
Röchling die Grube schließen. Doch es kam anders. 1965 übernahm der EBV
die Grube. 1969 wurde die Kokerei stillgelegt. 1970 wurde damit
begonnen, eine Verbindung zwischen der Grube Carl-Alexander und der
Grube Emil Mayrisch zu errichten, um zukünftig die Kohle in Siersdorf
fördern zu können. 1975 wurde die Förderung in Baesweiler eingestellt,.
Die Kohle kam nun in Siersdorf zu Tage. Die Anlagen der Grube wurde
abgeräumt, lediglich ein Fördergerüst zur gelegentlichen Seilfahrt und
ein Grubenlüfter zur Bewetterung bis zur Schließung der Grube Emil
Mayrisch 1992 erhalten. Im Mai 2008 wurde auf dem ehemaligen
Grubengelände der "Carl-Alexander-Park" als Naherholungsgebiet
eröffnet.
Der EBV setzte nachstehend aufgelistete Lokomotiven auf der
Grube Carl Alexander ein:
Nummer
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Bauart
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Hersteller
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Fabrik
nummer
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Baujahr
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Typ
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Geschichte
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Nr 1
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Bt fl
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Hanomag
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5887
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1910
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geliefert
an Gewerkschaft Carl Alexander, Völklingen
1965 i.E.
++ 1969/1970 bei der Firma Hoffmann, Eschweiler Aue
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Nr 1´´
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Ct n2
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Henschel
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26468
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1949
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C400
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geliefert an Glaswerke Ruhr, Essen, Lok 2 1964 -> WLH, Hattingen "56"
1965 -> EBV, Grube Gouley , Lok 3 09.1970 -> Grube Carl Alexander , Lok 1
1975 -> Grube Emil Mayrisch, Lok 4"
1993 an Westfälisches Industriemuseum (WIM),Zeche
Zollern, 44388 Dortmund (z.Zt nicht öffentlich zugänglich)
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Nr 2
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C1t n2
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Hohenzollern
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850
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1895
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pr. T 9.1
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geliefert
an KPEV, "1857" Cöln
-> "7294" Köln
1925 -> DRG 90 042
1926 -> EBV, Grube Carl Alexander, Lok 2
20.07.1972 -> Verein Braunschweiger
Verkehrsfreunde
06.06.2004 -> Eisenbahnmuseum Heilbronn
diese Lok wurde mit Teilen der KKE 44 (Henschel 12478/1913) im RAW Meiningen
neu aufgebaut dabei wurde der Rahmen der FKE 44 genutzt
-> eigentlich handelt es sich nicht mehr um die ehemalige Lok 2 der Grube
Carl Alexander
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Nr 3
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Et n2
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Krauss
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5779
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1907
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pfälz. T 5
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geliefert
an Pfalzbahn als Lok 307
1925 -> DRG 94 002
1927 -> EBV, Grube Carl Alexander, Lok 3
1975 -> DGEG, Neustadt
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Nr 4
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1´D h2
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LHB
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3128
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1929
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pr. G 8.2
NB
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1929 geliefert an die Lübeck Büchner Eisenbahn (LBE) als Lok 97
01.01.1938 -> Verstaatlichung der LBE und Übernahme durch die DRG als 56 3007
01.1942 -> Einsatz als Ostlok bei Bw
Zdolbunow 12.1943 -> Bw Rostock 03.1944 -> Bw Brandenburg 1944 ->
Ausbesserung im Aw Bremen Anfang 1945 -> Bw Hamburg-Harburg 1945 -> Bw
Bochum Langendreher 12.1945 -> Bw Bonn 194x -> Bw Euskirchen 194x ->
Bw Bonn bis 30.10.1950 1950 -> Verkauf an Grube Carl Alexander 1950 ->
Ausbesserung bei den Hessischen Industriewerken Wetzlar
03.02.1951 -> Einsatz bei Grube Carl Alexander als Lok 4
+ 01.10.1975
1975 -> Eisenbahnmuseum Darmstadt Kranichstein
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Diese Bild aus der Sammlung von Holger Vohns zeigt
die feuerlose Lok 1 der Grube Carl-Alexander. Dieses Foto entstand am 18.12.1944
und wurde durch einem amerikanischen Soldaten aufgenommen.
Otfried Eisenhardt konnte die Lok 1 im Oktober 1971
auf der Strecke nach Merkstein bildlich festhalten .
Diese relativ junge
Lokomotive kam von der Grube Gouley zur Grube Carl-Alexander und wurde dann,
nach der Schließung von Carl-Alexander, nach Siersdorf zur Grube Emil Mayrisch
weitergegeben.
Am 23.07.1971 entstand dieses Bild der Carl-Alexander 2,
die bereits 1895 gebaut wurde. 77 Jahre verrichtete diese Lokomotive bis zu
ihrem Ausscheiden aktiven Dienst.
Nur unwesentlich jünger als die Lok 2 war die
Carl-Alexander 3, die 1907 für die Pfalzbahn gebaut wurde.
Die größte Lok im Revier war die Carl-Alexander 4, die
1950 von der Deutschen Bundesbahn durch den EBV übernommen wurde. Bis zur
Schließung der Grube Carl-Alexander wurde die Lok für den Verschub und für
Fahrten auf der EBV-eigenen Strecke zwischen Baesweiler und Merkstein
eingesetzt.